Mittwoch, 23. April 2008

Kampf-Fussel....



Deine Tochter kann sich allein hinsetzen !
Und sie ist stolz und freut sich wie ein Schnitzel, das kleine Kampf-Fussel.
Ich wünschte, du könntest es miterleben....fast jeden Tag macht sie einen neuen kleinen Quantensprung in ihrem noch so kurzen Leben...ganz nebenbei hat sie auch gelernt, in ihre kleinen Händchen zu klatschen. Also setzt sie sich hin, schaut stolz und beklatscht sich selber. Zum Fressen.
Unsere gewiefte kleine Tochter...
...ich vermisse dich furchtbar, Alex...als Mann, als Vater für Lily, als Liebhaber...ich vermisse dich, dass es vor Schmerz mein Herz durchbrennt...gleichzeitig wäre es mir ein solches Vergnügen, dir in den Arsch zu treten, dich zu beschimpfen und meine Wut und meine Angst in dich reinzuprügeln...ich hasse dich, Geliebter...
Wieder ein Tag, ohne dass du dich gemeldet hast...ich war bei meinem Therapeuten und er versuchte mir behutsam klarzumachen, dass es auch möglich ist, dass du nie mehr "normal" wirst...in der Manie verharren bleibst weil sie schon so lange anhält...er meinte, vielleicht nimmst du deine Medikamente gar nicht, vielleicht zu wenig, vielleicht die Falschen...vielleicht die Richtigen und es hilft nicht...ich sollte versuchen, mich damit abzufinden, dass du nie mehr der wirst, den ich kenne...
Wie soll ich das machen, Alex ?
Wie ?
Lily braucht dich, ich brauche dich...wir lieben dich...und es ist dir scheißegal...

Montag, 21. April 2008

Deine Tochter...

....ist so ein hinreissendes, kleines Kampf-Fussel....
Heute hat sie sich das erste Mal allein hingesetzt.
Frag mich nicht, wie sie es gemacht hat, sie hat gerade mit einem (erlaubten) Kabel gespielt, lag auf dem Bauch, und als ich das nächste Mal schaute, saß sie !!!
Und wenn ich sie animiere, dass sie Mama sagt, sagt sie Bappa.
Super.
Das Kind spricht bayrisch.
Ach Alex.
Warum liebe ich dich eigentlich noch ?
Jetzt bild' dir blos nix darauf ein, du Arsch.
Ich will nicht mit dir zusammensein, bevor ich das wollte (vom Verstand her), müsste so viel passieren...

Sonntag, 20. April 2008

Deine Mama...


Breathe in, breathe out

...sie war da gestern.
Es war sehr schön...ein bisschen fremd, logisch, es war auch das erste Zusammentreffen, aber ich glaube, sie hat sich wirklich wohlgefühlt, denn sie machte einen absolut authentischen, ganz offenen Eindruck.
Leider hat deine Tochter ziemlich gefremdelt, zumindest am Anfang.
Erstaunlich, dass sie bei dir so easy going war, als du vor einigen Wochen hier warst...und dich kennt sie ja eigentlich auch nicht so...erst bevor deine Mama wieder fuhr, liess sie sich von ihr anstandslos auf den Arm nehmen.
Es war klar zu sehen, dass sie von Lily ganz hin und weg war, und sie hat dich in ihrem Gesicht wiedergefunden, was uns sehr gefreut hat.
Wir haben uns lange unterhalten und schliesslich noch einen Spaziergang gemacht, dann ist sie gegen 18.00 Uhr wieder gefahren.
Sie meinte, das nächste Mal käme sie gerne mit der ihrer Schwester, der Grosstante.
Und dass wir jederzeit zu ihr kommen können.
Ich habe mich unendlich gefreut...und es hat mir gutgetan. Endlich etwas wie Anerkennung, das Gefühl, wir sind es doch wert, dass man uns besucht, uns wertschätzt.
Denn von dir bekomme ich dieses Gefühl nicht...

Deine Mama sieht verdammt gut aus...aber du siehst ihr nicht ähnlich.
Dafür bist du das Ebenbild deines Vaters...
(Sie hat mir Bilder von Dir mitgebracht).
Ich glaube, sie hätte sich sehr gewünscht, dass du dabei bist, wenn sie Lily das erste Mal sieht, aber mei...wir sind so hilflos, Alex...und es tut weh, dich zu erleben, wie du bist...dabei ist ein Leben depressiver Manie gut möglich, wenn du nur adäquate Hilfe an dich ranlassen würdest...dir werden Hände gereicht, soviel Liebe wird dir entgegengebracht aber du schmetterst alles zurück...

Donnerstag, 17. April 2008

Nothing's the same yet nothing's changed....

Natürlich bist du nicht gekommen.
Ich war davon überzeugt, dass du da sein wirst, hätte es warscheinlich besser wissen müssen.
Um halb sechs schliesslich riefst du an und erklärtest mir es ginge dir nicht gut.
Ich fragte dich, warum es dir ausgerechnet heute nicht gut geht und du meintest, du hättest schon seit einer Weile wieder ein Tief.
Warum sagst du dann überhaupt, dass du kommst...
Ich bin erschöpft, enttäuscht und absolut leer.
Ich habe Lily den ganzen Tag erzählt, dass ihr Papa kommt und auch wenn sie es noch nicht versteht, sie hat dennoch mitbekommen, dass ich aufgeregt war und irgendwie anders.
Ich hatte mich gefreut...habe alles vorbereitet wenn du kommst und vor allem - ich habe Hoffnung geschöpft, dass dein Besuch heute vielleicht der Anfang eines kleinen (platonischen) Neuanfangs sein könnte.
Und ? Alles wieder im Arsch.
Wie seit Monaten.
Ich weiß langsam nicht mehr, woher ich die Kraft nehmen soll, dich durchzustehen.
Mancher Depp macht es sich leicht und erklärt mir, ich solle dich in den Wind schiessen, du seist es eh nicht wert, aber die stecken halt nicht in meiner Haut.
Es geht ja nicht nur um mich, es geht um Lily und ich werde den Traum von dir - ihrem Vater - nicht so einfach wegschmeissen.
Solange ich kämpfen kann, kämpfe ich.
Aber es wäre schön, wenn auch mal was von dir käme...was kann ich erwarten ? Was bist du und was ist deine verdammte* bipolare Störung ? Was ich echt an dir und was Manie ? Was Arschloch und was Depression ? Du wirkst zu normal um krank zu sein, aber du bist zu krank um normal zu agieren/denken/fühlen. Und was nützt mir diese Erkenntnis ? Null.
Ich will mich von dir lösen, aber ich schaffe es nicht. Ich habe immer noch Sehnsucht nach dir, Hunger nach dir, nach dir als Mann, nach dir als Lily's Vater...ich habe noch nie zuvor einen Mann so geliebt wie dich und noch nie zuvor hat ein Mann mich sosehr verletzt, mich zerschmettert an seiner felsigen Eiseskälte.
Ich kenne dich...und was ich jetzt sehe und höre, wenn ich dich erlebe, detoniert mein Herz....ich kenne deine Wärme und Weichheit, dein sanftes Gesicht, dein Seelenlachen, deine Samtstimme, das Lebensfeuer in deinen Augen, deinen aufrechten, starken Gang und deinen sinnlichen Körper und was ist davon übriggeblieben...ich will dich reanimieren, dir leben helfen, aber du lässt mich nicht...du lässt niemanden...nicht mal deine kleine Tochter...und was ist dieses Kind Heilung für die Seele...

Wenigstens ist deine Mama sehr lieb.
Sie hat mir gerade am Telefon gesagt, ich soll schaun, dass ich mir nicht zu viel denke und extra gesagt, dass sie mich nicht im Stich lässt (so wie du heute).
Sie kommt am Samstag oder Sonntag und sie freut sich schon sehr auf ihre kleine Enkeltochter.
Ich freu mich auch endlich deine Mutter kennenzulernen...

*verdammt ist hier nicht abwertend gemeint. Ich bin einfach verdammt hilflos...

Mittwoch, 16. April 2008

Vielleicht sicherlich

Ich warte auf einen Anruf deiner Mama.
Vielleicht ist ja am Wochenende bei deinem Besuch bei ihr etwas Konstruktives rausgekommen...ich hoffe es sehr...
Ich spüre, wie rastlos ich bin, einerseits bin ich aufgeregt, weil du morgen Abend kommst, andrerseits ist es möglich, dass da absolut nichts Gescheites bei rumkommt.
Ich freue mich auf dich....aber noch mehr habe ich Angst.
Meine Wut auf dich ist wie weggeblasen, das ist ein todsicheres Zeichen für Angst.
Diese verdammte Liebe, die ich immer noch für dich empfinde.
Ist es Dummheit, Autoaggression oder ein Unterwerfungszwang, der mir an mir selber neu ist ?
Mal sehen, wie du drauf bist.
Und ich bin gespannt, wie Lily auf dich reagiert.
Momentan flirtet sie jeden Mann an, zeigt ihre acht Mausezähnchen und lächelt wie ein Lämmchen.
Ob sie das bei dir auch machen wird...