Donnerstag, 17. April 2008

Nothing's the same yet nothing's changed....

Natürlich bist du nicht gekommen.
Ich war davon überzeugt, dass du da sein wirst, hätte es warscheinlich besser wissen müssen.
Um halb sechs schliesslich riefst du an und erklärtest mir es ginge dir nicht gut.
Ich fragte dich, warum es dir ausgerechnet heute nicht gut geht und du meintest, du hättest schon seit einer Weile wieder ein Tief.
Warum sagst du dann überhaupt, dass du kommst...
Ich bin erschöpft, enttäuscht und absolut leer.
Ich habe Lily den ganzen Tag erzählt, dass ihr Papa kommt und auch wenn sie es noch nicht versteht, sie hat dennoch mitbekommen, dass ich aufgeregt war und irgendwie anders.
Ich hatte mich gefreut...habe alles vorbereitet wenn du kommst und vor allem - ich habe Hoffnung geschöpft, dass dein Besuch heute vielleicht der Anfang eines kleinen (platonischen) Neuanfangs sein könnte.
Und ? Alles wieder im Arsch.
Wie seit Monaten.
Ich weiß langsam nicht mehr, woher ich die Kraft nehmen soll, dich durchzustehen.
Mancher Depp macht es sich leicht und erklärt mir, ich solle dich in den Wind schiessen, du seist es eh nicht wert, aber die stecken halt nicht in meiner Haut.
Es geht ja nicht nur um mich, es geht um Lily und ich werde den Traum von dir - ihrem Vater - nicht so einfach wegschmeissen.
Solange ich kämpfen kann, kämpfe ich.
Aber es wäre schön, wenn auch mal was von dir käme...was kann ich erwarten ? Was bist du und was ist deine verdammte* bipolare Störung ? Was ich echt an dir und was Manie ? Was Arschloch und was Depression ? Du wirkst zu normal um krank zu sein, aber du bist zu krank um normal zu agieren/denken/fühlen. Und was nützt mir diese Erkenntnis ? Null.
Ich will mich von dir lösen, aber ich schaffe es nicht. Ich habe immer noch Sehnsucht nach dir, Hunger nach dir, nach dir als Mann, nach dir als Lily's Vater...ich habe noch nie zuvor einen Mann so geliebt wie dich und noch nie zuvor hat ein Mann mich sosehr verletzt, mich zerschmettert an seiner felsigen Eiseskälte.
Ich kenne dich...und was ich jetzt sehe und höre, wenn ich dich erlebe, detoniert mein Herz....ich kenne deine Wärme und Weichheit, dein sanftes Gesicht, dein Seelenlachen, deine Samtstimme, das Lebensfeuer in deinen Augen, deinen aufrechten, starken Gang und deinen sinnlichen Körper und was ist davon übriggeblieben...ich will dich reanimieren, dir leben helfen, aber du lässt mich nicht...du lässt niemanden...nicht mal deine kleine Tochter...und was ist dieses Kind Heilung für die Seele...

Wenigstens ist deine Mama sehr lieb.
Sie hat mir gerade am Telefon gesagt, ich soll schaun, dass ich mir nicht zu viel denke und extra gesagt, dass sie mich nicht im Stich lässt (so wie du heute).
Sie kommt am Samstag oder Sonntag und sie freut sich schon sehr auf ihre kleine Enkeltochter.
Ich freu mich auch endlich deine Mutter kennenzulernen...

*verdammt ist hier nicht abwertend gemeint. Ich bin einfach verdammt hilflos...

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